Nachhaltigkeit und Klimaschutz Campus
Energiekostenbudgetierung

Energiekostenbudgetierung

Hintergrund

Die Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover, kurz Leibniz Universität Hannover (LUH), ist mit 26.079 Studierenden im Wintersemester 2024/25 sowie knapp 5.300 Beschäftigten die größte Universität Niedersachsens. Mit einem Verbrauch von rund 54,1 MWh Strom und 45,1 MWh Wärme im Jahr 2024 gehört die Hochschule mit ihren neun Fakultäten, drei Schools und acht zentralen Einrichtungen zu den größten Energieverbrauchern der Region Hannover.

Im Jahr 2020 wurde eine Leitlinie zum Klima- und Umweltschutz mit dem Bekenntnis zur Klimaneutralität bis 2031 an der LUH verabschiedet. Das im Jahr 2022 aktualisierte und erweiterte Integrierte Klimaschutzkonzept der Universität verdeutlicht dabei, dass für die Zielerreichung der Klimaneutralität eine Reduktion des Gesamtenergieverbrauchs notwendig ist. Die letzte Energienotlage hat eindrucksvoll bewiesen, dass eine Aktivierung der Nutzer*innen ein enormes Einsparpotenzial bietet. Aufgrund dieser Erkenntnis möchte die LUH daher im Rahmen des hier beantragten Vorhabens eine Energiekostenbudgetierung als Energiesparmodell für Strom und Wärme einführen. Dabei sollen die Nutzenden zur aktiven Mitarbeit bei der Einsparung von Energie für den Klim- und Ressourcenaschutz motiviert werden, indem transparent über Energieverbräuche und die damit verbundene Kosten informiert wird, die Kostenverantwortung dezentralisiert und ein Prämiensystem eingeführt wird.

Projektansatz und Vorgehen

Über drei Teilzielen wird ein Soll-Budget für jede Fakultät und Einrichtung festgelegt, basierend auf u.a. realen Verbrauchsdaten und energetischen Gewichtungsfaktoren. Ein Bonus-Malus-System soll als Kontrollinstanz des tatsächlich genutzten Budgets etabliert werden. Begleitet wird das Vorhaben durch ein umfassendes Bildungs-, Beteiligungs- und Steuerungsprogramm. Hierzu werden Energiebeauftragte in den Fakultäten und Einrichtungen geschult und entsprechende Gremien (Energiebeirat) eingerichtet. Eine Informationskampagne mit Auftaktveranstaltungen, das Führen von Detailgesprächen und eine kontinuierliche Unterstützung bei der Einführung und Etablierung der Energiekostenbudgetierung sowie der Umsetzung von Energieeinsparpotentialen rahmen das Projekt.

  • Teilziel 1
    • Zuweisung der auf die Fakultäten und Einrichtungen (Nutzende) entfallenden Flächendaten gemäß Klassifizierung der Flächenarten nach DIN 277-2
    • Verknüpfung der Flächenarten mit Energiekennwerten des Gebäudeenergiegesetz
    • Berechnung gemittelter gebäudespezifischer Referenzverbräuche aus einem definierten Vergangenheitszeitraum auf Grundlage der realen Gebäudeverbräuche
    • Ermittlung eines Soll-Verbrauchs durch energetische Gewichtung je Nutzenden
    • Bennenen von Energiebeauftragten durch die Nutzenden
    • Einführung und Etablierung von Steuerungsgremien (Energiebeirat)
  • Teilziel 2
    • Aufstellung eines Soll-Budgets aus Soll-Verbrauch und Energiekosten für die Fakultäten und Einrichtungen (Nutzende)
    • Einführung der Energiekostenbudgetierung mit vorher definierten Nutzenden als Pilotphase
    • Bereitstellung von Schulungsmöglichkeiten der Energiebeauftragten zu energetischen Einsparpotentialen
  • Teilziel 3
    • Einführung der Energiekostenbudgetierung für alle Fakultäten und Einrichtungen
    • Etablierung eines Beteiligungs- und Anreizsystems auf Basis einer Bonus-Malus-Rechnung, inkl. Härtefallregelungen, mit Möglichkeit der monetären Partizipation an umgesetzten Energieeinparungen
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