Einflussfaktoren auf das Stigmabewusstsein Arbeitsloser

verfasst von
Sebastian Lang, Christiane Gross
Abstract

Der Beitrag geht der Frage nach, welche Faktoren das Stigmabewusstsein von arbeitslosen Personen bedingen. Als theoretische Grundlage wird der Labeling-Ansatz herangezogen und Arbeitslosigkeit als ein von der Erwerbsarbeitsnorm abweichender Status aufgefasst. Zusätzliche Annahmen der Geschlechterforschung implizieren eine nach Geschlecht variierende Gültigkeit der Erwerbsarbeitsnorm und einen variierenden Einfluss der informellen sozialen Kontrolle. Die Hypothesen werden mittels Daten der Panelbefragung .,Arbeitsmarkt und soziale Sicherung" (PASS) getestet. Es zeigt sich ein positiver Zusammenhang zwischen einer zweiten Arbeitslosigkeitsepisode (für Männer), der aktuellen Arbeitslosigkeitsdauer, materieller Deprivation und der Verpflichtung zur Arbeitssuche (für Männer) mit dem Stigmabewusstsein Arbeitsloser. Insgesamt unterstützen die Befunde weitgehend die Annahmen des Labeling-Ansatzes: Das Stigmabewusstsein von Arbeitslosen ist mit dem Ausmaß und der Sichtbarkeit der Devianz sowie formeller sozialer Kontrolle im Sinne der Suchverpflichtung assoziiert.

Organisationseinheit(en)
Institut für Soziologie
Typ
Artikel
Journal
Zeitschrift für Soziologie
Band
48
Seiten
243-262
Anzahl der Seiten
20
ISSN
0340-1804
Publikationsdatum
01.10.2019
Publikationsstatus
Veröffentlicht
ASJC Scopus Sachgebiete
Soziologie und Politikwissenschaften
Ziele für nachhaltige Entwicklung
SDG 8 – Anständige Arbeitsbedingungen und wirtschaftliches Wachstum
Elektronische Version(en)
https://doi.org/10.1515/zfsoz-2019-0018 (Zugang: Geschlossen)